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Barf in der Praxis - Fastentage & Beutetiertage

 

Wer sich schon mal mit dem Thema Barf befasst hat, ist vielleicht schon auf den Fastentag gestoßen. Bei Katzen hat man eventuell schon mal was vom Beutetiertag gehört. Aber was genau macht man an diesen Tagen? 

 

Ein Fastentag kann beim erwachsenem gesunden Hund (Katzen sollten nicht gefastet werden) in den normalen Futterplan mit einbezogen werden. Hier kann man wöchentlich 1-2 Fastentage einbauen, aber auch nur alle 2 Wochen oder monatlich. Wie der Name schon verrät, wird an diesem Tag gefastet. Bedeutet der Hund bekommt nichts zu fressen. Das ist nichts unnatürliches, auch in freier Natur legen einige Tiere eine Fresspause eine. Auch viele Haushunde fressen an manchen Tagen mehr, an anderen weniger und manchmal verschmähen sie auch 1-2 Tage ihr Futter. Fressen am nächsten Tag wieder ganz normal weiter. Besonders für solche Hunde, kann ein Fastentag mit eingeplant werden. Positiver Nebeneffekt ist, dass der Magen-Darm-Trakt entlastet wird.

 

Wenn Hund oder Halter unter einem solchen Fastentag leiden, muss dieser natürlich nicht eingebaut werden. In den meisten Fällen ist es für den Hund weniger tragisch wie für seinen Besitzer.

 

Tipp: Eine abgewandelte Form vom Fastentag ist der Veggieday. Statt zu fasten bekommt der Hund nur Obst und Gemüse an diesem Tag gefüttert. Hunde die mit dem Fasten Probleme haben, kommen mit einem Veggieday oft besser zurecht. Voraussetzung ist natürlich, dass der Hund die pflanzlichen Bestandteile gerne ohne Fleisch frisst. Bei uns gibt es am Veggieday noch einen Anteil an Milchprodukten dazu. Das lässt sich gut miteinander vereinbaren.  

 

Der Beutetiertag ist besonders für Katzenbesitzer interessant. Aber wie der Fastentag beim Hund, ist auch der Beutetiertag bei der Katze nicht zwingend notwendig.

 

Wildlebende Katzen oder Freigänger fangen kleine Beutetiere wie Mäuse und Vögel, von denen sie sich hauptsächlich ernähren. Diese Beutetiere versorgen sie mit allen wichtigen Nährstoffen. Auch Hauskatzen fressen mit Vorliebe noch ganze Beutetiere. Daher könnt ihr 1-2 mal die Woche einen Beutetiertag einbauen. Unsere Kater bekommen zum Beispiel an einem Tag ganze Fische und an dem anderen Beutetiertag gibt es Mäuse oder andere kleine Beutetiere. Eine Maus wiegt ca. 20 g und die beiden Kater fressen an solchen Tagen jeweils 5-6 Stück. Wichtig ist, dass die Beutetiere mind. 1 Monat lang eingefroren sein sollten, um die Parasitenbelastung zu minimieren. Natürlich ist eine Maus in freier Wildbahn auch nicht vorher tiefgefroren wurden, aber wenn man die Gefriermöglichkeit hat, bin ich der Meinung, dass man die Ansteckung mit Parasiten nicht unnötig provozieren muss.

Wusstet ihr schon?

Mäuse sind besonders reich an Taurin. Taurin ist eine essentielle Aminosäure, welche Katzen nicht selber synthetisieren (herstellen) können. Daher ist es zwingend notwendig, dass Taurin mit der Nahrung aufgenommen wird. Bei einem Mangel kann es unter anderem zu Taubheit, Wachstumsstörungen und Herzerkrankungen kommen.

 

Die Angaben wie viel Taurin eine Katze am Tag aufnehmen muss liegen extrem weit auseinander. Bei einer 4 kg schweren Katze werden Werte zwischen 50 mg bis 200 mg pro Tag angegeben. Da Barf eine höhere Bioverfügbarkeit hat, ist auch das enthaltene Taurin in der Ration fast vollständig verfügbar. Zu viel aufgenommenes Taurin wird über die Nieren ausgeschieden und kaum im Nierentubulus rückresorbiert. Eine Überdosierung ist im Alltag nahezu unmöglich. Bei einer Untersuchung wurde als sichere Höchstmenge 8,9 g pro kg festgelegt.

100g Mäuse enthalten zum Beispiel ca. 240 mg und 100 g Rindfleisch enthält ca. 30 mg.  Somit stellen ganze Beutetiere eine sehr gute Quelle für Taurin dar. Herz und Fisch haben auch einen hohen Tauringehalt. Sollte über die tierischen Komponente der Taurinbedarf nicht gedeckt sein ist zum Beispiel Grünlippmuschelpulver eine weitere natürliche Quelle. 

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