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Barf in der Theorie - Muskelfleisch & Fett

 

Heute starten wir mit unserer Reihe „Barf in der Theorie“. Zuerst widmen wir uns dem Muskelfleisch, später dem Fett. Ein Hinweis noch: Unsere Angaben beziehen sich immer auf ausgewachsene und gesunde Tiere. Bezüglich der Ernährung von Jungtieren, Zuchttieren, erkrankten Tieren und Senioren werden wir zu einem späteren Zeitpunkt ein paar Infos zusammentragen. 

 

Muskelfleisch bildet die Basis im Napf und hat den Hauptanteil der Barf Ration. Es liefert hauptsächlich hochwertige Proteine und Fett. Zum Muskelfleisch zählen zum Beispiel: Keulenfleisch, Brustfleisch und Maulfleisch. Zu den klassischen Beutetieren zählen Huhn, Rind, Lamm, Wild und Pferd. Es macht aber keinen Sinn alle Sorten quer Beet zu füttern. 1-2 Tierarten sind vollkommen ausreichend. Andernfalls hat man es bei einer notwendigen Ausschussdiät schwer, eine Proteinquelle zu finden, die der Hund nicht kennt. In der Regel ist es sinnvoll eine Tierart in der Reserve zu haben. In den meisten Fällen wird hierfür Pferd oder Ziege verwendet. Denn von diesen bekommt man Muskelfleisch, Innereien und Knochen. Bei exotischen Tierarten ist das oft nicht der Fall.

Achtung: Rohes Fleisch vom Schwein oder Wildschwein, sollte nicht gefüttert werden. Dieses könnte mit dem Aujeszky-Virus verseucht sein. Außerdem sollte man keinen Kehlkopf und Schlund von größeren Beutetieren füttern, diese enthalten oft Schilddrüsengewebe. Die enthaltenen Hormone können die Funktion der Schilddrüse von Hunden und Katzen beeinflussen. Achtet hierbei immer auf die Deklaration der Anbieter. Oft wird versucht über die Muskelfleisch-Mixe Schlachtabfälle zu „entsorgen“, die für den menschlichen Verzehr nicht geeignet sind. Aber auch für Haustiere sind sie durch ihre minderwertige Qualität und Zusammensetzung nicht geeignet. 

Zum Muskelfleisch gehört auch Fisch. Fisch kann, muss aber nicht gefüttert werden. Wenn Fisch gefüttert wird, dann sollte dieser nicht den Hauptanteil des Muskelfleischs ausmachen. 1-2-mal die Woche kann er aber ohne Probleme verfüttert werden. Zu geeigneten Fischsorten zählen: Seelachs, Rotbarsch, Forelle, Kabeljau, Makrele und Seehecht. Fischsorten wie: Karpfen, Hering, Flunder, Wels, Wittling, Zander und Thunfisch sollten nur gekocht gefüttert werden. Sie enthalten Thiaminase, welche das lebensnotwendige Vitamin B1 im Körper zerstört.

 

Tipp! Wir empfehlen vor allem stückiges Fleisch zu füttern. Dieses ist durch die geringe Oberflächenstruktur weniger anfällig für Bakterien. Außerdem verweilt es länger im Magen und hat dadurch eine höhere Verdaulichkeit. 

Achtet bitte auch auf die Herkunft von Fleisch und Fisch. Die Haltungsbedingungen haben auch Auswirkungen auf die Qualität. Vor allem im Hinblick auf die Überfischung der Weltmeere und oftmals unwürdigen Zuständen bei der Massentierhaltung. Auch wir Hundehalter tragen hierfür eine Verantwortung und sollten uns dieser bewusst sein. Schaut euch auch in eurer Umgebung um und versucht öfters auch mal regional das Fleisch zubeziehen. 


Fett liefert lebensnotwendige Fettsäuren und Energie. Oftmals wird dem richtigen Fettanteil im Futter kaum Beachtung geschenkt, doch er ist absolut wichtig für die optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen. Auch bei adipösen Tieren, sollte der Fettanteil nicht drastisch gesenkt werden.  Beim Barf wird Fett hauptsächlich über das Muskelfleisch zugefüttert. Der Fettgehalt vom Muskelfleisch sollte bei ca. 15-20% liegen. Dieser wird in den meisten Fällen auch vom Anbieter mit deklariert. Optisch ist es nicht immer einfach den Fettgehalt genau zu bestimmen. Das unten beigefügte Bild gibt euch eine kleine Orientierung. In manchen Lebenslagen, Jahreszeiten oder bei manchen Rassen ist es sogar notwendig den Fettgehalt auf bis zu 25% zu steigern. Bei erkrankten oder adipösen Tieren ist auch manchmal nötig den Fettgehalt auf 8-10% zu senken. 

Solltet ihr nur mageres Fleisch erhalten, könnt ihr Fett ergänzen. Die meisten Barf-Shops und Fleischer verkaufen auch pures Fett. Nun musst ihr nur die richtige Zusatzfettmenge bestimmen, dafür gibt es eine Formel, aber noch einfacher geht es hier. Auf der Seite findet ihr einen Fettrechner für das Zusatzfett.


Quelle: https://mascil.ph-freiburg.de

 

 Im nächsten Beitrag wird sich alles um rohe fleischige Knochen drehen. Wir hoffen ihr seid schon gespannt.

 

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